VÖV jetzt Partner von "Österreich forscht"
03.10.2024 | VÖV
Das Citizen Science Network Austria (gegründet 2017) mit der dazugehörigen Onlineplattform Österreich forscht (gestartet 2014) ist ein Netzwerk aus Institutionen aus Wissenschaft, Forschung, Bildung und Praxis, welche, unter Berücksichtigung des jeweiligen institutionellen Wirkungsbereichs, die nachstehend genannten Ziele verfolgen:
- Citizen Science in Österreich stärker etablieren;
- Qualität von Citizen Science in Österreich fördern;
- Die Bekanntheit von Citizen Science in Österreich stärken.
Diese Partnerinstitutionen erklären, zur Erreichung dieser Ziele insbesondere nachstehende Aufgaben erfüllen zu wollen:
- Teilnahme an jährlichen Treffen im Rahmen der Österreichischen Citizen Science Konferenz.
- Nutzung der Online Plattform “Österreich forscht” (www.citizen-science.at) für die Sichtbarmachung von Citizen Science und Citizen Science Projekten nach außen.
- Etablierung von und aktive Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen zu spezifischen Themen durch Vertreter*innen der unterzeichnenden Partnerinstitutionen.
Dieses Netzwerk wird von der BOKU University koordiniert.
Was haben Volkshochschulen aktuell mit Citizen Science zu tun?
Zunächst ist festhalten, dass Volkshochschulen ein besonders enges Verhältnis zur Wissenschaft haben. Die Leistungen der Volkshochschulen können hier auf drei Ebene festgehalten werden
- Ein klar deklarierte Kursangebot: Jährlich über 200.000 Personen die VHS-Kurse und Einzelveranstaltungen aus den Bereichen Naturwissenschaften, Technik und Umwelt bzw. Politik, Gesellschaft und Kultur besuchen und übrigens auch bezahlen.
- Hinzu kommen 65.000 Kursteilnehmende im Bereich Basis- und Grundbildung sowie zweiter Bildungsweg, die sich intensiv mit Themen/Fächern wie Natur und Technik oder Deutsch, Gesellschaft und Kultur befassen.
- Der – bewusst gewählte - Anspruch an das Gesamtprogramm, nur wissenschaftsbasierte Angebote anzubieten.
Volkshochschulen haben darüber hinaus eine lange Tradition in der „Bürgerforschung“, die von Ihren Anfängen bis zu aktuellen, v.a. lokalgeschichtlichen Projekten reicht.
Eine massive Ausrollung von Citizen Science in der Erwachsenenbildung und an Volkshochschulen im Speziellen bräuchte aber eventuell auch einen grundlegenden Wandel in den Prioritätensetzungen
• in der Bildungspolitik
• in den Bildungs- und Forschungsinstitutionen und
• in den Kursformaten von Erwachsenenbildung.
Auf der Ebene, also der Bildungspolitik geht vor allem darum, dass demokratische Potenzial von Citizen Science zu erkennen und entsprechend zu unterstützen. Die aktive, breite Beteiligung an Forschung, ist hier gerade auch als wirksames Instrument zu sehen, durch möglichst breite und intensive Partizipation etwa das Vertrauen in Wissenschaft (und damit die Demokratie) zu stärken. Beteiligung braucht allerdings Ressourcen. Dazu kann z.B. Kinderbetreuung, aber auch die Stärkung der allgemeinen Bildungs-Infrastruktur gehören.
Auf der Ebene er Gemeinde, aber auch der Bildungsinstitutionen) geht es um die Interaktion von entsprechenden Projekten mit dem jeweiligen (eigenen) lokalen Umfeld, also auch um das Zulassen von Projekten, die einen Impact auf die Gestaltung des Zusammenlebens bzw. auf die Schwerpunkte und Angebote von Bildungsinstitutionen haben.
Auf der Ebene von Bildungsangeboten kann es darum gehen zumindest Ansätze und Methoden von Citizen Science in manche Kurssegmente oder Formate zu verankern. Bemerkenswert ist, dass es hier konkrete Versuche auch im Bereich Basisbildung bzw. Integrationskurse gibt. „Als VÖV wollen wir alle drei Ansätze forcieren und gleichzeitig die hohe Vermittlungskompetenz und starke lokale Verankerung von Volkshochschulen einbringen“ erklärt John Evers vom Verband Österreichischer Volkshochschulen.
(Im Bild: Nobelpreisträger Anton Zeilinger beim Volkshochschulvortrag an der VHS Floridsdorf 2023. Der Vortrag wurde bisher rund 32.000 Mal abgerufen. Foto: VÖV/JE)